Buddhistische Feiertage – Asalha Puja (Asalha Buscha)
Asalha Puja und Khao Pansa sind zusammenhängende Feiertage und gehören zu den wichtigsten buddhistischen Feiertagen in Thailand. Asalha Puja findet am Vollmondtag des achten Monats (in der Regel Mitte bis Ende Juli) des Mondkalenders statt, immer einen Tag vorher, bevor die dreimonatige buddhistische Fastenzeit Khao Phansa beginnt |
Die Gläubigen gedenken mit Asalha Puja (auch Asanha Bucha) an der ersten Predigt Buddhas, die er vor seinen ersten fünf Schülern nach seiner Erleuchtung (Visakha Puja) gehalten hat. Dieser Tag wird auch Dhamma-Tag genannt. Als Dhamma wird allgemein die Lehre Buddhas (auch Gesetz oder Wahrheit) bezeichnet, der Tag, als sich das Rad der Lehre (das Dhamma-Rad) in Bewegung setzte. In den meisten Wats des Königreiches finden dazu religiöse Zeremonien und Prozessionen statt, die auch von seiner Majestät König Bhumibol in Bangkok persönlich zelebriert werden. Am ersten (als Asalha Puja bezeichneten) Tag gab es insgesamt drei bedeutungsvolle Ereignisse, welche diesen buddhistischen Feiertag entstehen ließen: Es war der Tag, an dem Buddha seine erste Lehrrede vor den fünf Asketen hielt, mit denen er einst zusammen war. Die erste Lehrrede erhielt den Namen Dhamma Cakkappavattana-Sutta Einer der fünf Asketen, Kondanna, erreichte als erster die Erleuchtung und wurde an diesem Tag von Buddha zum ersten Mönch (Bikkhu) ernannt. Danach wurden auch die anderen vier Asketen zu Mönchen. So entstand auch die erste Sangha, die erste Mönchsgemeinde aus fünf Mönchen. |
In seiner ersten Lehrrede gab Buddha zwei Verbote für Mönche weiter, die ersten Mönchsregeln: – Mönche sollen sich nicht den Wunsch haben zu Begehren – Mönche sollen alle Dinge vermeiden, welche zu einem Leid führen Er erklärte seinen ersten Schülern, das der mittlere Weg genommen werden sollte, um diese Verbote einhalten zu können. Um dies zu erreichen, erklärte er ihnen die vier edlen Wahrheiten (Saccas), die er erkannte: Die vier Edlen Wahrheiten – Dukkha Sacca – Alles Leben ist Leiden. – Samudaya Sacca – Alles Leiden wird durch Begierden hervorgerufen. – Nirodha Sacca – Die Zerstörung der Begierden bedeutet das Ende des Leidens. – Magga Sacca – Die Begierden, die Ursache des Leidens, können durch den Achtfachen Weg ausgelöscht werden. Um die Ursachen des Leidens, die vierte edle Wahrheit, auslöschen zu können, erklärte er ihnen als Weg zur Erleuchtung den Achtfachen Weg (Magga) |
Der Achtfache Weg Der achtfache Pfad besteht aus acht Elementen des Lebens, die genau befolgt werden sollten, möchte man den Weg der Erleuchtung gehen: – Samma Ditthi – Rechte Erkenntnis – Samma Sankappa – Rechte Gesinnung – Samma Yacca – Rechte Rede – Samma Kammanta – Rechte Tat – Samma Ajiva – Rechte Lebensführung – Samma Sayama – Rechte Anstrengung – Samma Sati – Rechte Achtsamkeit – Samma Samadhi – Rechtes Konzentration |
Die Geschichte mit den fünf Asketen Als Buddha die Erleuchtung erreicht hatte, überlegte er, wem er zuerst seine Lehre vortragen könnte und wer sie so durchdringend verstehen könnte wie er. Er erinnerte sich an die fünf strengen Asketen, mit denen er einst lange Zeit im Wildpark Isipatana bei Benares (Binares) zusammenlebte. Er sah aber später die Sinnlosigkeit ihrer strengen Askese, nahm wieder regelmäßig Nahrung auf und verließ sie, worüber die fünf Asketen aufgebracht waren. Jetzt wollte er sie wieder aufsuchen, um ihnen seine Lehre zu verkünden. Nach einigen Tagen Wanderung erreichte er im strömenden Regen den Wildpark und sah die fünf Asketen unter einem Baum sitzen. Als die fünf Asketen ihm beim näherkommen erkannten, wollten sie ihn zuerst abweisen, da er sie einst verließ und die Askese abbrach. Nachdem Buddha aber vor ihnen stand, er sie freundlich begrüßte, waren sie von seinem Auftreten und seiner Art beeindruckt und nahmen Abstand davon ihn abzuweisen. So erhoben sie sich und begrüßten ihn. Die fünf Asketen hießen Kondanna (auch Annakondanna), Bhaddiya, Vappa, Mahanama und Assaji. Sie nahmen ihm seine nasse Robe ab und boten ihm einen Platz unter dem Baum an. Sie kamen ins Gespräch und je mehr sie Buddha zuhörten, desto mehr waren sie von seinem Reden, seiner Ausstrahlung und seiner Freundlichkeit fasziniert. Dann hielt Buddha seine erste Lehrrede vor den fünf Asketen. Doch es bliebt nicht nur bei der ersten Lehrrede, sie diskutierten den ganzen Tag und die ganze Nacht über ihre Erfahrungen und die Erfahrungen Buddhas. Dann lächelte Kondanna, sah Buddha an und verstand den Sinn der Lehrrede Buddhas. Buddha war glücklich darüber, das es Kondanna als erster der fünf Asketen verstanden hatte. Kondanna bat Buddha, ihn als Bikkhu (Mönch) zu weihen. Buddha ernannte ihn zum ersten Mönch, zum ersten Mitglied des buddhistischen Mönchsorden. So wurde Kondanna der erste Schüler Buddhas. Es dauerte wenige Tage, als auch die übrigen vier Asketen die Einsicht und die Weisheit Buddhas erkannten. Dann lächelten auch sie und wurden auch seine Schüler und zu Mönchen. Mit den ersten fünf Mönchen wurde auch Triratna, der dreifache Edelstein vollendet. Zuerst gab es nur Buddha und Dhamma, seine Lehre. Jetzt gab es die ersten Schüler und Mönche und somit die erste Sangha, die buddhistische Mönchsgemeinde. So entstand die erste Sangha nach Buddhas Erleuchtung. Die ersten fünf Mönche Buddhas werden auch als die fünf Arahats bezeichnet. Arahat bedeutet soviel wie Heiliger oder vollendeter Heiliger, eine Person, die die Erleuchtung gefunden hat. Der nächste Tag nach Asalha Puja kündigt den Anfang der Regenzeit an, Khao Phansa – siehe Beitrag ! |
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