Zum Begriff :
Der Begriff Wat leitet sich her vom Pali-Wort āvāsa (Aufenthaltsort, Wohnstätte) und vom Sanskrit-Wort avasatha (Dorf, Schule, Haus). Die Übersetzung buddhistisches Kloster ist aus drei Gründen problematisch: Erstens dient ein Wat gleichermaßen Ordensangehörigen und Laien; zweitens existieren Beispiele ganz ohne Klosterbezirk (wie der Wat Phra Kaeo in Bangkok); drittens tragen u. a. hinduistische und christliche Einrichtungen ebenfalls den Namen Wat, jedenfalls im allgemeinen Sprachgebrauch. Vielleicht wäre Gemeindezentrum eine geeignete Bezeichnung, denn ein Wat dient auch als Versammlungsort und als Schule für mittellose Kinder. Im Westen weitgehend eingebürgert haben sich die Bezeichnungen Tempel und Tempelanlage. Funktion: Praktisch in jedem laotischen, kambodschanischen und thailändischen Dorf fungiert ein Wat als Mittelpunkt des buddhistischen Lebens; größere Städte beherbergen zahlreiche Wat, Bangkok z. B. über 400, ganz Thailand 30.678 (Stand: 1998). Ein Wat wird finanziell von der Bevölkerung getragen, von reicheren Mäzenen wie von ärmeren Gemeindemitgliedern, denn Spenden sind eine traditionelle Form des religiösen Verdiensterwerbs. Thailändische Wat, deren Namen mit Rat-, Racha- oder Maha- beginnen, oft eingeleitet von der Silbe Phra, wurden von königlichen Hoheiten gestiftet oder hüten hochverehrte Kultobjekte. Im ländlichen Thailand ist ein Wat oft gleichermaßen religiöses Zentrum und Grundschule, Klinik und (Kräuter-)Sauna, Treffpunkt und Gemeinschaftszentrum, Altersheim und kurzfristige Unterkunft für Gäste, wobei die ansässigen Bhikkhus (Mönche) und Mae Chis (weiß gekleidete weibliche Laien, die acht bzw. zehn Tugendregeln einhalten) als Personal einer oder mehrerer dieser Funktionen dienen. Wat Tham Krabok 140 km nördlich von Bangkok z. B. ist weltbekannt für seine erfolgreiche Behandlung von Drogensüchtigen, Wat Phra Baht Nam Phu nahe Lopburi ist ein bedeutendes Hospiz für Aidskranke. Quelle :http://de.wikipedia.org/wiki/Wat
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Phutthawat
Der Phutthawat (Thai: เขถพุทธาวาส) ist der dem Buddha geweihte Bereich, der im Allgemeinen aus verschiedenen Gebäuden besteht, die von einer Mauer (Kampheng Kaeo) umschlossen sind:
- Chedi (Thai: พระเจดีย์, Singhalesisch: dagoba) – ein meist glockenförmiger, nach oben spitz zulaufender Turm, manchmal begehbar und mit Blattgold überzogen.
- Prang (Thai: พระปรางค์) – die thailändische Adaption der Tempeltürme, die die Khmer im historischen Angkorreich bauten, oft vorhanden in Tempeln aus der Sukhothai- und Ayutthaya-Zeit.
- Bot oder Ubosot (Thai: โบสถ์ oder พระอุโบสถ) – Gebetshalle und heiligster Bezirk des Wat, in dem die Mönche ihre Zeremonien abhalten; der geweihte Bereich wird durch Grenzsteine, die Bai Sema, markiert.
- Viharn (Thai: พระวิหาร) – ein Versammlungsraum für Mönche und Gläubige.
- Hor Trai (Thai: หอไตร) – das Bibliotheksgebäude, hier werden die heiligen Schriftrollen (Tipitaka) aufbewahrt; eine besondere Bauform ist der kubische Mondop (Thai: พระมณฑป, ausgesprochen Mon-Dop).
- Sala (Thai: ศาลา) – ein offener Pavillon als Platz zum Verweilen, schattiger Treffpunkt für Pilger.
- Sala Kan Prian (Thai: ศาลาการเปรียญ) – eine große, offene Halle, in der die Laien Predigten hören oder ihrem täglichen religiösen Unterricht beiwohnen können, wörtlich: Halle, in der Mönche für ihre Prian-Prüfung studieren.
- Hor Rakhang (Thai: หอระฆัง) – ein Glockenturm, weckt die Mönche und ruft sie zu den morgendlichen und abendlichen Zeremonien zusammen.
- Phra Rabieng (Thai: พระระเบียง) – eine nach innen offene Galerie umgibt oft das Zentral-Heiligtum.
Typisches Krematorium in einem thailändischen Wat
- Zusätzliche Hilfsgebäude werden je nach den lokalen Bedürfnissen errichtet, wie z. B. ein Krematorium oder auch eine Schule.
Die Gebäude können charakteristische Verzierungen aufweisen, z. B. Chofahs.
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