Tak Baat (auch Tak Bat, Bin Tabat oder Sai Baat) bedeutet soviel wie, einem oder mehreren Mönch/en eine Spende übergeben, wobei man festhalten sollte, das es für das Wort spenden verschiedene thailändische Bezeichnungen gibt, wie auch der Begriff than = Spende für einen Mönch. Baat ist das Almosengefäß der Mönche. Ein klassisches Beispiel für Tak Baat ist die morgendliche Essensübergabe an die Mönche oder einem Mönch. Normalerweise stehen die Mönche früh morgens auf und gehen zu einer fest gelegten Uhrzeit zu bestimmten und bekannten Stellen. Mehrere Mönchen gehen stets hintereinander, wobei der rangshöchste Mönch vorne geht und der jüngst ordinierte Mönch ganz hinten. Dort warten sie dann auf die Gläubigen mit ihren Almosenschalen, um die Essenspenden zu empfangen. Da Mönche sich selber nichts zubereiten dürfen, sind sie davon abhängig, dass ihnen genug zu Essen gespendet wird, denn sie dürfen nur das zu sich nehmen, was sie auch einmal am Tag gespendet bekommen haben!
Respekt & Achtung
Die Gläubigen achten darauf, nur frisch zubereiteten Reis zu verwenden. Auch muss das für die Mönche frisch zubereitete Essen unberührt sein, d.h. niemand darf vorher davon essen. Bevor man einem Mönch den Reis spendet, halten die meisten Gläubigen die Reisschale über den Kopf und halten ein kurzes Gebet.
Nach den buddhistischen Regeln darf ein Mönch eine Spende nicht selber nehmen, sondern muss stets von einem Gläubigen überreicht oder angeboten werden. Als Zeichen des Respekts darf man bei der Übergabe der Spende keine Fussbekleidung (Schuhe) tragen, und ein Spender sollte nicht den Kopf eines Mönches überragen, sondern sich möglichst vor ihm verbeugen bzw. niederbeugen. Dies ist eine besondere Geste der Achtung. Bei mehreren Mönchen wird zunächst dem ranghöchsten Mönch das Essen übergeben. Nach der Spende bedankt sich der gläubige Buddhist respektvoll mit einem Wai bei dem Mönch, nicht der Mönch hat sich zu bedanken!
Wenn es die Zeit erlaubt, lässt sich der Gläubige noch segnen, wozu der Mönch dazu ein kurzes Gebet oder einen Segen ausspricht. Dieser Segen wünscht dem Gläubigen ein langes leben, Glück, Gesundheit und das alles Widerwärtige verschwindet.
Sang Kha Taan
Sang Kha Taan (auch als Sangha Than geschrieben), ist in der Regel ein Bestandteil von Tak Baat, wenn einem oder mehreren Mönch/en eine Spende in einem Tempel (Wat) übergeben wird. (Tempel ist ein geläufiger Ausdruck, aber eigentlich bedeutet Wat = Kloster !) Bei Sangha Than handelt es sich dabei um speziell orange oder/und mit oranger Folie umwickelte Eimer oder Schüsseln mit Spenden darin, die einem Mönch oder mehreren Mönchen, also der Mönchsgemeinde (Sangha), an den wichtigsten buddhistische Feiertagen übergeben wird. Die Eimer und Schüsseln enthalten meisten Haushaltsartikelartikel, Rauchstäbchen, Kerzen, Lebensmittel sowie Gebrauchsgegenstände. Je nach Jahrszeit werden u.a. auch Regenschirme, Mönchsroben sowie Kleidungsstücke wie Strümpfe und Sandalen gespendet.
Oft werden diese gefüllten orangen Eimer und Schüsseln von einem Tempel oder einem buddhistischen Verein schon fertig bereitgestellt. Man spendet dann etwas Geld für den Verein und somit für den Tempel, wird in einer Spendenliste mit Namen und der Spendensumme eingetragen, und erhält dafür solch einen gefüllten Eimer, um diesen dann zu einer festgelegten Zeit den Mönchen als Spende zu übergeben.
Diese Art von vorbeiteter Spende hat auch zwei wesentliche Vorteile, für die Mönche und die gläubigen Buddhisten:
1. Keiner braucht etwas als Spende mitzubringen, außer Geldspenden vielleicht, sondern kauft als Spende solch einen gefüllten Eimer mit praktischen Dingen für die Mönche, den man selber übergibt oder, wenn sehr viele Menschen anwesent sind, von Helfern vor den Mönchen aufgestellt werden.
2. Wenn viele Menschen an einem buddhistischen Feiertag einen Tempel besuchen und eine Spende übergeben haben, ist es auch praktischer, die vielen Spenden nach der Veranstaltung in den Tempel zu transportieren.
Verdienste & Tambun
Der Respekt gegenüber den Mönchen und die Achtung vor den Mönchen wird seid Jahrhunderten von Generation zu Generation traditionell mit solche Regeln gepflegt. So möchte man nicht nur einen Mönch oder den Mönchen oder einen Tempel unterstützen, sonder auch dabei Tambun ausüben. (Seht bitte meinen Beitrag dazu !)
Der Volksmund sagt, stets sollte jede Spende an einen Mönch auch mit dem Herzen gespendet werden, um viele Verdienste zu erwerben. Tak Baat bedeutet nämlich auch zugleich Tambun, etwas Gutes zu machen, um Verdienste zu erwerben und zu sammeln. Sei es für sich selber, seiner Familie und vielleicht sogar für sein eigenes späteres Leben.
Copyright: Wilfried Stevens, Düsseldorf
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